Mit 14 Expis und unseren Begleitern von Plantours, Anja und Philipp, sowie Jens von der Willy-Scharnow-Stiftung hieß es am 17.09.2025 „Leinen los“ mit der MS Hamburg Richtung Großbritannien.

Schon vorab haben sich einige zusammengeschlossen, um aus ganz Deutschland nach Hamburg zu kommen, wo unsere Reise am Cruise-Terminal des Westfield begann.
Nach einem gebührenden Empfang auf dem kleinsten Kreuzfahrtschiff Deutschlands ging es vorbei an der Elbphilharmonie auf Kurs nach Porthsmouth. Beim ersten Get-together in der gemütlichen Weinstube wurde schnell klar, warum wir alle dort sitzen: Die Leidenschaft fürs Reisen, die so besondere Route und die guten Erfahrungen mit der Stiftung. Die Chemie stimmte und wir konnten uns auf ereignisreiche Tage freuen.

Der erste Seetag war optimal, um auf dem Schiff anzukommen, uns besser kennenzulernen und die ersten wichtigen Infos zu Plantours und der Stiftung zu bekommen. Einige von uns haben sich mit unserem Entertainer Louis zum Bingo spielen getroffen, andere lauschten den Vorträgen oder genossen einfach die Sonne an Deck. Nicht ganz überraschend ertönte die Stimme der Kreuzfahrtdirektorin aus den Lautsprechern: Der Kapitän bittet alle Gäste in die Lounge. Was mit einer bösen Vorahnung begann, endete mit einer kleinen Enttäuschung. Auf Grund des starken Windes in der irischen See konnten wir die Scilly Isles und die Isle of Man nicht anfahren. Die Route würde nun über Falmouth/Cornwall und einer Übernachtung in Liverpool weitergehen. Das hätte uns definitiv schlimmer treffen können! Unsere Organisatoren ließen sich davon auch nicht aus der Ruhe bringen und so wurde schnell ein Ausflug für den nächsten Tag aus dem Hut gezaubert. Später ging es gemeinsam mit einem der Lektoren, Lutz Stemme, auf die Brücke. Dort wurden uns auf sehr unterhaltsame Weise die Funktionen der einzelnen Monitore und auch die Abläufe an Bord erklärt. Anschließend haben wir einige Kabinen besichtigt, die allesamt ausreichend groß und komfortabel sind. Abends wurde sich in Schale geschmissen, um das Kaptainsdinner gemeinsam einzunehmen. Die Küche an Board bot für jeden Geschmack etwas an und auch die Vegetarier der Gruppe kamen in den Genuss von hochwertigen Gerichten. Die besondere Atmosphäre rundete den Abend ab.

Am zweiten Tag legten wir um 8 Uhr am Hafen in Porthsmouth an. Schon beim Einlaufen konnten wir die Skyline mit dem Spinnaker Tower bestaunen und freuten uns auf den Ausflug, der für uns organisiert wurde. Unser Guide hat uns schnell gefunden und nach einem kurzen Einführungsvideo ging es in —Sekunden hoch auf 100 Meter. Die Aussicht war atemberaubend. Porthsmouth ist der älteste Standort der Royal Navy und hat eine lange maritime Geschichte. Wir besuchten das Schiffswrack der Victoria, auf dem Lord Nelson fiel und gingen anschließend ins Mary Rose Museum. Die „Mary Rose“ wurde 700 Jahre, nachdem sie gesunken war, geborgen, teilweise restauriert und ausgestellt. Über 6000 Artefakte aus der damaligen Zeit konnten gerettet werden und stehen den Besuchern zur Ansicht zur Verfügung. Neben diesem Museum bietet sich Porthsmouth u.a. auch der Besuch des D-Day-Museums, des Geburtsthauses von Charles Dickens oder ein Shoppingbummel durch die Gunwharf Quays an. Hier kann man also gut ein paar Tage verbringen. Da es uns von unserem Lektor wärmstens empfohlen wurde, sind wir noch mit dem Hoverboard auf die Isle of Wight gefahren. Bei einem kühlen Getränk und Sonnenschein haben wir es uns gut gehen lassen und kamen erst wieder in Stress, als wir uns zurück auf den Weg machen wollten. Beide Hoverboards hatten einen technischen Defekt und nach dem ersten Anflug von Panik haben wir die nächste Fähre genommen, die allerdings eine gute Stunde später als wir geplant haben, wieder in Porthsmouth war. Am Pier stiegen wir in die vorbestellten Taxis und wurden dann mit einem kleinen Applaus der anderen Gäste grade noch rechtzeitig auf dem Schiff empfangen. Puh! Wie jeden Abend trafen wir uns zum Essen und ließen den Tag gemütlich ausklingen. Einige von uns haben sich auch dem durchschnittlichen Alter der anderen Kreuzfahrtgäste angepasst und sind zeitig auf die Kabinen gegangen. Insgesamt hat unsere Gruppe den Altersdurchschnitt gesenkt und die Stimmung angehoben.

Der nächste Tag: Falmouth/Cornwall, das Rosamunde-Pilcher-Land der Sehnsucht. Wir hatten „Liquid sunshine“, der optimistische, cornische Ausdruck für Regen und Nebel. Da wir eine Panoramafahrt im klimatisierten Bus geplant hatten, spielte das für uns keine übergeordnete Rolle. Zuerst ging es zum „Lands End“, dem westlichsten Punkt Großbritanniens. Der Wettergott war uns die ganze Reise über sehr wohlgesonnen, denn pünktlich mit unserem Erscheinen dort lichtete sich der Nebel, der Regen stoppte und wir standen an den Klippen Cornwalls mit kilometerweitem Blick über die See. Freiheit, Ruhe, Faszination. Frau Pilcher hat dieses Fleckchen Erde nicht umsonst auserkoren, Mittelpunkt ihrer Romane zu sein, denn die Schönheit dieses Landes zeigte sich nur ein paar Kilometer entfernt noch einmal in Form der Insel St. Michaels Mount. Das ehemalige Benediktinerkloster, das heute eine Pilgerstätte und Wallfahrtsort ist, ist bei Ebbe zu Fuß erreichbar und birgt viele sagenumwobene Geschichten. Eine davon erzählte uns unser Guide im Bus, was den ganzen Ausflug sehr spannend und kurzweilig machte.
Großbritannien hat in jedem der angefahrenen Orte so viel Geschichte und wir durften immer einen kleinen Teil davon hören und mitnehmen.

Der nächste halbe Seetag stand bevor. Wir fuhren mit der Hamburg Richtung Liverpool. Das Anlegen war für 18 Uhr geplant, daher war das Tagesprogramm auch diesmal voll mit Vorträgen, Spiel- und Sportangeboten und Input von Anja, Philipp und Jens. Im Verlauf der Reise bot sich, besonders auf dem Sonnendeck, immer die Möglichkeit Fragen zu stellen und sich über den allgemeinen Verkauf, Vertrieb und Reisebüroalltag auszutauschen. Von Barrierefreiheit bis Zubringerflügen wurde alles Rund um die Buchung von Plantours, die neuen Routen und Annehmlichkeiten des Schiffs besprochen. Diese Art von Austausch macht die Info-Reisen so wertvoll für uns als Expedienten. Auch die Arbeit der Willy-Scharnow-Stiftung wurde erläutert und ließ uns mit großem Respekt und einer noch größeren Portion Dankbarkeit auf unseren gemütlichen Sesseln sitzen. Dann war es endlich so weit. Die kleine Hamburg musste erst die MSC Preziosa auslaufen lassen, bis sie schließlich selbst in Liverpool anlegen konnte. Ein Teil der Gruppe entschied sich für eine kleine Pub Tour an diesem geschenkten Abend, der andere Teil machte sich ganz individuell auf den Weg zur abendlich beleuchteten Stadt.

In Liverpool konnten die Gäste sich zwischen einer Beatles- oder Fußball-Tour entscheiden, oder aber den Fokus auf Land und Natur legen. Vermutlich eine der schwierigsten Entscheidungen auf dieser Reise, denn alles wurde wieder toll vorbereitet und spannend vorgetragen. Wir haben am nächsten Morgen, dem letzten in GB, unseren Guide Hannah getroffen. Sie ist stolze Einheimische und führte uns mit vielen kleinen Gesangseinlagen, witzigen Geschichten und tollen Fotos durch Liverpool. Der erste Stopp war am Pier an der berühmten Beatles-Statue. Diese verbirgt ein paar Geheimnisse, die wir an dieser Stelle natürlich nicht ausplaudern. Vorbei am ehemaligen Hauptsitz der White Star Line, die die Titanic in Dienst stellte, zum Rathaus, auf dessen Balkon schon Jürgen Klopp und auch die Queen standen ging es weiter zum Royal Albert Dock. Auf unserer 2,5-stündigen Tour erfuhren wir alles über die düstere Seite der Stadt, wie die Beteiligung Liverpools an der Sklaverei und dem 1. und 2. Weltkrieg, aber auch über die fantastische Geschichte der Musik und Film- und Fernsehproduktionen. Nicht fehlend durfte der abschließende Besuch am Anfield Stadium. Wenn man genau hingeschaut hat, konnte man durchaus ein paar Tränchen in den Augen des ein oder anderen sehen. Liverpool, what a place to be!

Tamara Rieb
Reisecenter Hamburger Meile, Hamburg

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