Teneriffa ist unter Touristikern, aber auch unter Touristen selbst kein Geheimtipp mehr. Für viele gilt die Insel als eine Alternative, wenn es in unseren kalten Monaten ins Warme gehen soll. Aber Teneriffa ist mehr als ein warmes Sonnenziel zum „nur am Strand liegen“. Daher habe ich mich gefreut, auf meiner ersten Studienreise mit der Willy-Scharnow-Stiftung in Kooperation mit Condor und Turismo de Tenerife in seiner vielfältigsten Weise kennen und lieben zu lernen.
Unsere Reisegruppe aus jungen Expis unter 35 Jahren hat sich am Abflugtag am Düsseldorfer Flughafen mit unserem Reiseleiter Jens getroffen. Von dort aus ging es zwar etwas müde, aber gut gelaunt, nach Teneriffa Süd, wo uns Barbara, unsere Ansprechpartnerin von Turismo de Tenerife, herzlich persönlich in Empfang nahm. Von dort ging es dann nach Puerto de la Cruz – unserem ersten Übernachtungsstopp für zwei Nächte. Das erste Hotel Silken Saaj Maar wartete mit einer atemberaubenden Sicht auf den Atlantik, Zimmern mit Meerblick und einem einzigartigen Stil auf uns. Direkt an der Promenade gelegen, hatten wir den Tag bis zum gemeinsamen Abendessen zur freien Verfügung. Einige unserer Reisegruppe genossen die tolle Unterkunft, andere wiederum erkundeten schon den Ort und das leckere Essen. Hier gab es schon die ersten Begegnungen mit einheimischen Spezialitäten wie zum Beispiel Kartoffeln mit Mojo. Auch Ilsa, unsere zweite Reisebegleitung von Turismo de Tenerife, stieß am Nachmittag zu uns dazu.
Am Abend wurden wir begleitet von Barbara und Miriam, die ebenfalls zu Turismo de Tenerife gehört, zu einem tollen Dinner in einem Fischrestaurant La Cofradía de Pescadores direkt in Puerto de la Cruz eingeladen. Dort aßen wir leckeren Fisch und lernten auch etwas über tinerfenische Speisen. So wurde uns neben lokalem Fisch auch Mahlzeiten mit Gofio serviert – ein traditionelles kanarisches Grundnahrungsmittel, ein feines Mehl aus geröstetem Getreide (meist Mais, Weizen oder Gerste), das seit der Zeit der Ureinwohner (Guanchen) existiert und auf Teneriffa ein wichtiger Bestandteil der Küche ist, bekannt für seine gesunden Eigenschaften und vielseitige Verwendung in Desserts, Suppen, Beilagen und sogar als Frühstücksersatz mit Milch oder Wasser. Gofio würde uns auch noch in den nächsten Tagen bei diversen Speisen begleiten und gehört für mich zu einem der Dinge, die man auf Teneriffa probiert haben sollte.
Am ersten Tag starteten wir frisch erholt in unseren ersten Ausflug nach Icod de los Vinos zur Besichtigung des längsten Lavatunnels Europas – La Cueva del Viento, auf Deutsch die Höhle des Windes. Den Namen hat die Höhle von den Luftströmungen im Innern des Tunnels. In Abenteuermontur mit passender Ausrüstung wie Helm und Kopflampe und einer erfahrenen Tourguide erkundeten wir das unterirdische Naturwunder. Dass Vulkane eine große Rolle auf den Kanaren spielen, war uns bewusst, aber sich selbst in einem Teil des riesigen vulkanischen Tunnelsystems zu bewegen, war nochmal anders beeindruckend. Daneben lernten wir verschiedene Lavaarten kennen – aufgrund des besonderen Namens blieb uns besonders Pahoehoe in Erinnerung, dessen Name aus dem Hawaiianischen kommt.
Anschließend ging es zum Mittagessen nach Garachico – ein historisches Küstenstädtchen im Nordwesten Teneriffas, das für seine Naturpools und seine bewegte Geschichte bekannt ist. Für die Naturpools war es zu kalt, aber wir aßen in dem beeindruckenden Restaurant Silogia. Hier wurden uns tolle und teilweise außergewöhnliche Speisen und Wein serviert, die auch aus den Kanaren kommen. Die Küche und Location haben uns alle nachhaltig begeistert. Daraufhin folgte eine E-Biketour durch den westlichen Teil Teneriffas zum Sonnenuntergang. Hier wurden uns neben Infos von unserem Guide tolle Ausblicke geliefert und Teneriffa zeigte sich uns von seiner wilden und ursprünglichen Seite. So fuhren wir sowohl die Küste entlang als auch durch die Bananenplantagen. Für viele war dies ein Highlight aufgrund der Kombination aus Informationen über die Region, Aktivität und Landschaft. Den Abend ließen wir gemeinsam im Restaurant UDO unseres Hotels ausklingen.
Den zweiten Tag starteten wir nach dem Frühstück im Loro Parque. Hier wurden wir sehr freundlich empfangen und haben eine persönliche und informative Führung bekommen. Wir durften auch hinter die Kulissen blicken und von Gorillas über das Vogelhaus und das Aquarium viele Tiere beobachten. Vom Loro Parque starteten wir direkt mit dem Bus nach Adeje. Die Route war sehr besonders – sie führte nämlich über den Teide Nationalpark. Die Fahrt wurde persönlich begleitet von unserem Guide Oliver, der uns mit Informationen über Teneriffa versorgte und uns vor allem auch den Teide Nationalpark näher brachte. Oliver zeigte uns auch, dass Teneriffa in seiner Form aussieht wie eine Ente. Im Teide Nationalpark wartete eine beeindruckende Kulisse von Kratern, Felsformationen und dem höchsten Berg Spaniens auf uns – die auch Schauplatz vieler Filme war. Aber auch die Wolkendecke, über die wir blicken konnten, gerade während der untergehenden Sonne, begeisterte uns nochmal mehr für diesen so besonderen Ort mit seiner teilweise außerirdisch wirkenden Atmosphäre.
Angekommen in Adeje checkten wir im Hovima Costa Adeje Suites ein, welches im Frühjahr teilweise renoviert und umfirmiert wurde. Die Region ist definitiv touristischer, bietet aber auch hier spannende Ecken zu entdecken und gehört definitiv auf die Must-see-Liste auf Teneriffa.
Mit einem dieser Highlights – Los Gigantes – starteten wir den dritten Tag. Mit einer tollen Kajaktour an der steilen Felsküste entlang und dem Baden im Meer bescherten wir uns einen traumhaften Vormittag. Wir hatten sehr viel Glück mit dem Wetter und genossen die Sonnenstrahlen während des deutschen Winters. Gestärkt von einem Picknick an der Steilküste mit lokalen Spezialitäten starteten wir eine Walbeobachtung und konnten bei tollem Wetter Grindwale beobachten. Alle, egal ob die erste oder mindestens zweite Walbeobachtung – alle waren fasziniert von diesen wunderbaren Tieren. Da manche Walarten im Atlantik und vor allem auch um die Kanarischen Inseln leben, gibt es eine hohe Dichte und damit Wahrscheinlichkeit, Wale zu sehen. Eine Erinnerung fürs Leben!
Danach ging es auf die Biofinca „La Calabacera“. Hier wurden wir von der Besitzerin durch ihre Bananenplantage geführt. Dort gab es die leckersten Bananen, die ich seit langem gegessen habe. Außerdem wurden wir mit leckerem Wein und Früchten versorgt und uns wurde die Historie der Biofinca, das Konzept und die Pflanzen nähergebracht.
Den letzten Abend ließen wir gemeinsam im Restaurant Tiziano in der Villa Cortes ausklingen – eine einzigartige Location mit einer tollen Küche. Hier hatten wir ein Separee, einen erstklassigen Service und ein für uns ausgewähltes Menü. Auf jeden Fall ein Erlebnis, das uns in Erinnerung bleibt.
Gemeinsam zogen wir Resümee und ich kann sagen: Die Tage der Reise vergingen wie im Flug. Wir erlebten unglaublich viel, hatten schöne gemeinsame Momente und unvergessliche Erlebnisse, von denen wir noch lange erzählen werden. Begleitet wurden wir von unseren Guides mit viel Wissen und Empathie – auch hier nochmal ein Dank an Ilsa und Jens. Unsere Gruppe hat wunderbar harmoniert und ich hätte mir keine bessere Gruppe vorstellen können. Gekrönt wurde das Ganze von der hervorragenden Planung und Organisation, der Vielfältigkeit Teneriffas und den vielen tollen Menschen, Orten und Produkten.
Maren Jung
MAJU Travel, Essen