„Uganda, die Perle Afrikas“: Das ist der Werbe-Slogan des kleinen ostafrikanischen Landes, das uns zusammen mit der Willy Scharnow-Stiftung, dem Ministry of Foreign Affairs Uganda, dem Fremdenverkehrsamt Uganda und der Botschaft der Republik Uganda in Berlin zu einem FAM-Trip eingeladen hat.
Um das Fazit gleich mal vorwegzunehmen: Der Slogan passt! Uganda ist wirklich eine Perle, das durften wir während unserer zehntägigen Reise immer wieder erfahren. Die Reise war unglaublich abwechslungsreich und eindrucksvoll, das Land und die Menschen so toll, dass der Abschied wirklich schwer viel.
Als „Uganda-Neuling“ war ich erstaunt von der Vielfalt, die das Land zu bieten hat. Klar – Gorilla und Schimpansen-Trekking – darauf hatte ich mich natürlich gefreut. Aber ich hatte nicht unbedingt erwartet, auch die Big Five zu sehen und ich war überwältigt von der landschaftlichen Schönheit des Landes. Am meisten begeistert haben mich jedoch die Menschen, die wir getroffen haben. Egal wohin man kommt: Man wird mit einer herzlichen Gastfreundschaft, mit Musik und Tanz und natürlich mit reichlich Essen begrüßt. Das durften wir gleich am ersten Tag beim Besuch des Ewaffe Cultural Village erfahren. Wir haben gelernt, dass es mehr als 56 verschiedene Stämme in Uganda gibt – viele mit einer eigenen Sprache, eigenen Tänzen und eigener Musik. Wir haben bei einem Kochkurs gelernt, wie die traditionellen Gerichte wie Matoke (gedämpfte und zerdrückte Kochbananen) und Luwombo, eine Art Eintopf, gegart in Bananenblättern, zubereitet werden. Und natürlich durften wir auch das lokale Bananen-Bier probieren (gewöhnungsbedürftig, fand ich – mir war das leckere „Nile Special“ lieber).
Bei dem Besuch einer Dorfschule durften wir einen Blick in das einfache Alltagsleben vieler Ugander und Uganderinnen werfen. Wir haben zusammen getanzt und gesungen – ein Erlebnis, das viele von uns tief berührt hat.
Dass der Tourismus ein wichtiger Wirtschaftsfaktor in Uganda ist, wurde uns dann am Abend eindrucksvoll vor Augen geführt: Bei einem Networking-Dinner waren nicht nur zahlreiche lokale Agenturen anwesend, um sich mit uns über die Zukunft des Tourismus in Uganda zu unterhalten, auch verschiedene Vertreter des Uganda Tourism Board und des ugandischen Außen- und Tourismusministeriums waren anwesend. Sogar der ugandische Botschafter in Berlin, Stephen Mubiru, hat uns persönlich begrüßt und einen unterhaltsamen Abend und den darauffolgenden Tag mit uns verbracht. Wir wurden mit fantastischem Essen, mit eindrucksvollen Tanzvorführungen und mit sehr viel guter Laune verwöhnt. Wir alle waren von so viel Engagement überwältigt! So viele Menschen haben uns willkommen geheißen und haben sich mit ihrem unglaublichen Enthusiasmus dafür eingesetzt, dass unser Besuch in Uganda zu einem unvergesslichen Erlebnis werden sollte! Ein unglaublich herzlicher Auftakt für eine unglaublich schöne Reise!
In den kommenden Tagen standen dann vor allem die Nationalparks des Landes im Vordergrund der Reise. Gleich am nächsten Tag hatten wir die Möglichkeit, im Ziwa Rhino Sanctuary Park einer Gruppe von Nashörnern ganz nah zu kommen – zu Fuß, nicht aus einem Auto heraus! Was macht man, wenn ein Nashorn auf einen zugerannt kommt? „Hide behind the tree“ – bei einer deutschen Gruppe natürlich ganz ordentlich in einer Reihe und hinter einem winzigen Bäumchen! Hat aber funktioniert und wir konnten unsere Reise unbeschadet fortsetzen zu den unglaublichen Wassermassen der Murchison Wasserfälle. Im Murchison Falls Nationalpark stand am nächsten Tag das nächste Highlight auf dem Programm: Auf einer Pirschfahrt in unseren 4×4 Safari-Wagen, mit denen wir die ganze Zeit über bequem unterwegs waren, haben wir Ausschau gehalten nach den „Big Five“ und anderen Parkbewohnern, darunter Giraffen, Zebras, Büffel, Elefanten, Nilpferde (Ja! Hier am Weißen Nil kann man die auch wirklich Nilpferde nennen!), verschiedene Antilopen- und Vogelarten und sogar Leoparden und Löwen! An den Löwen „behind the green tree“ werden wir uns sicherlich auch alle noch lange erinnern 😊
Doch die Höhepunkte unserer Uganda-Reise standen ja noch bevor. Wer nach Uganda reist, will Schimpansen und Gorillas sehen! Wir natürlich auch! Im Kibale National Park war es dann soweit: In kleinen Gruppen, zu Fuß, begleitet durch erfahrene Ranger, durften wir uns in den Lebensraum der Schimpansen wagen. Wir wurden vorher instruiert, wie wir uns zu verhalten haben, um die Tiere möglichst nicht zu stören. Ich war beeindruckt davon, wie nachdrücklich hier darauf geachtet wird, dass sich Besucher respektvoll verhalten. Zu den Tieren darf man nur mit Masken und mit einem gebührenden Abstand. Dass die Tiere selbst sich auch schon mal etwas näher an einen heranwagen, macht das Besondere an diesem Erlebnis aus. Schimpansen sind uns Menschen genetisch so ähnlich, dass unsere Gene sich nur um ca. 1,5% unterscheiden. Diese Tiere in der Natur beobachten zu können und zu sehen, wie sie miteinander interagieren, war für mich ein zutiefst emotionales Erlebnis, das ich sicherlich nie mehr vergessen werde.
Das zweite absolute Tier-Highlight der Reise erwartete uns im Bwindi Impenetrable National Park, in dem man die faszinierenden Berggorillas besuchen kann. Weltweit gibt es nur ca. 1000 Berggorillas in freier Natur, von denen mehr als die Hälfte im Bwindi Nationalpark leben. Die Gorilla-Familien stehen unter besonderem Schutz, nur 1 Gruppe mit maximal 8 Gästen pro Tag und Gorilla-Familie darf sich den Tieren nähern. Wo diese zu finden sind, wissen erfahrene „Spotter“, die unsere Gruppen zu den Familien lotsten. Auch hier bekommt man vorab eine ausführliche Einweisung in die Verhaltensregeln, um die Tiere möglichst wenig zu stören. Die Wanderung durch den dichten Urwald hindurch wäre an sich schon ein tolles Erlebnis gewesen. Aber als wir dann nach einigen Anstrengungen „unsere“ Gorilla-Familie im dichten Grün entdeckten, war das ein ganz besonderer Moment. Ca. eine Stunde lang darf man sich bei den Tieren aufhalten. Während die riesigen Silberrücken einen eher gemütlichen, entspannten Eindruck machen, war es ein unglaublicher Spaß, den Gorilla-Babys beim Spielen, Zanken und Raufen zuzuschauen. Diesen Tieren so nahe sein zu dürfen, war für viele von uns der emotionale Höhepunkt der Reise. Ein unvergessliches Erlebnis, für das ich sehr dankbar bin.
Zum Abschluss der Reise hatten wir dann das große Glück, im Lake Mburo Nationalpark doch noch den scheuen, nachtaktiven Leoparden vor die Linse zu bekommen und während der Safari-Fahrt am nächsten Morgen, die man hier auch zu Fuß unternehmen kann, Giraffen- und Zebraherden aus nächster Nähe und in aller Ruhe beobachten zu dürfen. Ein gelungener Abschluss für eine unvergessliche Reise zur Perle Afrikas.
Uganda ist so vielfältig, dass ich in diesem Reisebericht nicht alles erwähnen konnte, was wir auf der Reise erlebt haben. Es fehlen die Begegnungen mit dem unterschiedlichen Stämmen, die Tänze und Lieder, die Begegnung mit den Batwa, die uns eindrucksvoll über ihre jüngste Geschichte berichtet haben, die unglaublich freundlichen Menschen in den Lodges, die uns jeden Morgen mit einem strahlenden Lächeln begrüßt haben, die lachenden Kinder, die uns überall zugewinkt haben, die frischen, saftigen Früchte, die man überall am Wegesrand bekommen kann und die wirklich enthusiastischen Menschen, die diese Reise vor Ort ermöglich haben, unsere Driverguides, die uns in dieser Zeit wirklich ans Herz gewachsen sind und mit denen uns bereits nach wenigen Tagen ein Gefühl der Freundschaft verbunden hat.
Ich bin abgereist mit dem Gefühl, an etwas Besonderem teilgenommen zu haben – nicht zuletzt wegen der zahlreichen Medienberichte über unsere Gruppe in Zeitungen und im ugandischen Fernsehen. Die Erfahrungen und Erlebnisse dieser Reise werden mir noch lange in Erinnerung bleiben. Dass wir auch eine Woche nach dem Ende der Reise immer noch nicht aufhören können, unsere Fotos, Videos und gemeinsamen Eindrücke in der WhatsApp-Gruppe zu teilen zeigt, dass viele von uns immer noch mit dem Herzen in Uganda sind.
Weebale, Danke Uganda und allen Organisatoren diesen großartigen FAM-Trip & für dieses unvergessliche und überwältigende Reiseerlebnis!
Nadja Moussa
VENTUS TOURISTIK, Berlin