Am Donnerstag, 09.06.2019 trafen sich 9 Touristiker mit der Reisebegleitung Maria Kiessling (Willy Scharnow-Stiftung) am Flughafen in Frankfurt. Thema unserer Reise – Wüstenexpedition in Marokko.

Mit der Royal Air Maroc ging es von Frankfurt über Casablanca nach Errachidia. In Casablanca kam zu unserer Gruppe unsere Beleitung Herr Yassim, vom Staatlichen Marokkanischen Fremdenverkehrsamt, das diese tolle Reise ermöglicht hat. Am Flughafen wurden wir freundlich empfangen und dann ging es gleich ins 50 min. entfernte Xaluca Maadid Kasbah Hotel. Das Hotel und die Zimmer – man fühlte sich wie in 1001 Nacht. Am nächsten Tag sah ich auf Bildern, dass diese Kasbah liebevoll in ein Hotel umgewandelt wurde.

Nach einem sehr guten Frühstück ging es zu den bereitstehenden Jeeps. Unser Reiseleiter Ali begrüßte uns herzlich und bevor wir einsteigen durften, bekamen wir alle einen blauen Schal, zum Turban gebunden, der uns vor der Hitze und dem Staub der nächsten Stunden schützen sollte. Zu dem Zeitpunkt wussten wir noch nicht, wie sehr wir uns darüber noch freuen würden. Mit den Geländewagen ging es über die Pisten der Rallye Paris – Dakar, auf dem Weg konnten wir eine Nomadenfamilie besuchen, tranken mit ihnen Tee und lernten, wie traditionelle Teppiche hergestellt werden. In der Oase Tisserdmine war für uns ein tolles Picknick vorbereitet. Bevor es auf die Rücken der Dromedare ging, durften wir uns am Pool einer anderen schönen umgebauten Kasbah „Timbouktou“ noch kurz erfrischen oder im Schatten etwas Kühles trinken. Dann ging es in den Jeeps immer mehr in die Sanddünen. Diese Farben, ein unwahrscheinlich toller Anblick, der mich schon vor über 25 Jahren zum ersten Mal beeindruckt hat! Auf dem Rücken der Dromedare ging es langsam, in zwei Gruppen, immer mehr die Sandhänge hinauf. Es war so still, jeder war ruhig, man hörte den Wind, den Sand und alle freuten sich auf den Sonnenuntergang. Jetzt weiß ich, warum man diese Tiere auch „Wüstenschiffe“ nennt. Was für ein erhabener Anblick – Sanddünen so weit das Auge reichte. Die untergehende Sonne, die Stille, diese Weite. Etwas für Augen und Seele. Der Wind blies den Sand über die Dünengipfel und spätestens da wussten wir, warum unsere Köpfe verhüllt waren. Auf dem Rücken der Kamele ging es dann direkt in das Wüsten-Camp in den Dünen. Ein Biwak der Extraklasse. Die Stimmung war unbegreiflich schön, wir genossen ein opulentes marokkanisches Abendessen und unter Sternenhimmel ging der Abend bei Gnaoua-Musik zu Ende.

Nach dem Sonnenaufgang und einem frühen Frühstück ging es dann mit den Jeeps weiter. Eine komplette Umrundung der Erg Chebbi. Wir besuchten die Minen von Mífis und das Dorf Khamliya. Ein Soukbesuch und der Einkauf von duftenden Gewürzen durfte natürlich nicht fehlen. Die Weiterfahrt brachte uns dann ins Xaluca Hotel Boumalne Dades an der Südseite des Hohen Atlas. Ein sehr geschmackvolles Hotel mit Pool in Pueblobauweise, das sich an den Hang schmiegte. Auch hier waren wir von der Herzlichkeit der Menschen überwältigt.

Am nächsten Morgen ging es mit einem Kleinbus immer weiter durch die Dades-Schlucht. Ein Farbspiel in Rot-und Ockertönen, die grünen Felder und Bäume am Fluss, die gelben Weizenhalme, die geerntet wurden, einfach nicht zu beschreiben, wenn man diese leuchteten Farben nicht selbst gesehen hat. Immer weiter den Schlund der Schlucht entlang, mit Höhepunkt einer atemberaubenden Spitzkehrenfahrt an den steil abfallenden Felswände. Ich denke, hier hat jeder in der Gruppe die Speicherkarten der Kameras gut gefüllt.  Nach dem Mittagsstopp im Xaluca Hotel ging es dann in die Todra-Schlucht. Ein weiteres Highlight. Steile Felswände, Klettereldorado vieler jungen Leute, ein Platz um die Hitze der Stadt hinter sich zu lassen, viele Händler mit bunten Tüchern und Souvenirs. Ein nettes Gespräch hier und dort. Ein toller Abschluss unserer Erlebnisreise.

Jetzt ging es wieder zurück an den Ursprung unserer Reise nach Erfoud und ins Xaluca Maadid, wo wir die letzte Nacht verbrachten, bei einem Glas Gin Tonic oder Tee die Erlebnisse der letzten Tage besprachen, bevor wir am nächsten Morgen in die Propellermaschine Richtung Casablanca stiegen.

Ich habe mich sehr gefreut, bei dieser Studienreise dabei sein zu dürfen. Hat sie mich doch an Plätze gebracht, die ich schon einmal vor 25 Jahren besucht hatte. Die Wüste hat mich schon damals begeistert, sie hat mich auch dieses Mal in ihren Bann gezogen und es wird nicht meine letzte Reise nach Marokko gewesen sein. Vielen herzlichen Dank an die Willy Scharnow Stiftung, an das Staatliche Marokkanische Fremdenverkehrsamt und alle anderen Sponsoren.

Rosi Cowburn
Schweinsteiger Reisen, Neubeuern