Lange wollte ich die Inselgruppe der Azoren besuchen und jetzt war es soweit. Zeit die Bilder im Kopf zu verifizieren.

Der Flug mit der Fluglinie der Azoren SATA startete ab Frankfurt. Geflogen wurde mit einem neuen Airbus Neo. Der Onlinecheck-In war problemlos möglich und selbst die begehrten XL Sitzplätze konnte man ohne Aufschlag reservieren. Nur die „Mahlzeit“ war durchaus gewöhnungsbedürftig, es gab die portugiesische Spezialität Bacalhau – getrockneter Kabeljau mit Nudeln, der wenig Zuspruch fand.

Auf dem Programm für unsere 10köpfige Gruppe stand die Hauptinsel São Miguel (65Km Länge-Maximale Breite 16Km) mit der Hauptstadt Ponta Delgada (rund 18Tsd Einwohner).

Nach der Ankunft bezogen wir unsere Zimmer im 4* Hotel Marina Atlantico, einem auf Gruppen zugeschnittenen Hotel mit wenig Charme aber guter Lage am Hafen und einer guten Ausstattung inkl. Hallenbad und Sauna/Dampfbad. Auf kulinarische Höhepunkte musste man allerdings verzichten. Der Hafenbereich wirkt ziemlich Beton lastig, bietet aber viele Lokalitäten und die Einheimischen haben hier sogar eine stark frequentierte Badeanstalt, wo man es sich auf dem Beton bequem machen muss. Erste Überraschung, das Wasser ist mit 24 Grad gut temperiert, dank des Golfstroms. Ins kleine und schöne Zentrum mit vielen, teils spektakulären Parkanlagen (z.B. Jardim Antonio Borges) läuft man ca.10 Minuten. Gemessen an der Einwohnerzahl wirkte alles relativ weitläufig. Es gibt jede Menge Restaurants, Cafes, Supermärkte und sogar eine richtiges Shopping Center auf internationalem Niveau. Das Preisniveau ist generell günstiger als erwartet.

Am ersten Ausflugstag wurden wir von einem heftigen Unwetter überrascht, aber da Touristiker ja bekanntlich schmerzfrei und auf alle Eventualitäten vorbereitet sind wurden die ersten Sehenswürdigkeiten im strömenden Regen in Angriff genommen u.a. die Teefabrik Cha Gorreana und der Furnas See. Die 2. Überraschung es gibt durchaus schöne, gepflegt dunkle Strände auf der Insel. Mit dem Mittagessen, es gab eine Cozido – eine Art Eintopf, der in Vulkanlöchern im Boden schmort, hatte sich das Unwetter glücklicherweise verabschiedet, sodass wir den wunderschönen Terra Nostra Park mit seinem eisenhaltigen Thermalschwimmbad regenfrei besuchen konnten. Dieser botanische Garten bietet einem alle Variationen von grün – ein echtes Highlight.
Am nächsten Tag, das Wetter war von da an perfekt – immer um die 25 Grad. 3.Überraschung, es gibt kaum Unterschiede zwischen Tag- und Nachttemperaturen und es wirkte immer ein wenig schwül, stand ein Azoren-Klassiker auf dem Programm: Walbeobachtung. Die Katamaran Tour dauerte 3 Stunden und wir haben 3 Spermwale gesehen, immerhin.

In den folgenden Tagen haben wir dann auf verschiedenen Wanderungen & Ausflügen die weiteren Highlights der Insel besucht, die beeindruckend türkisfarbenen Kraterseen Sete Cidades, die Finca Quinta das Raiadas inkl. Brotbackkurs, den Nordeste mit seinen vielen Aussichtspunkten und den einzigartig gestalteten Rastplätzen, den Lagoa de Fogo (Feuersee) und den höchsten Punkt der Insel, den Pico de Vara (1105m).

Eine spezielle Erwähnung muss aber noch der Parque Natural da Ribeira dos Caldeiroes finden den wir am 6. Tag besucht haben. Dieser magische Ort mit seiner dschungelartigen Vegetation mit den Wasserfällen und den Steinhäusern wirkt aus der Zeit gefallen und hat mich irgendwie an den Herrn der Ringe erinnert – einfach nur wunderschön.

Fazit:
Farbenrauschen in üppiger Vegetation, die wunderschönen Kraterseen, der milde Atlantik und die überall freundlichen Insulaner, machen die Azoren zu einem Traumziel für Wanderer und Naturliebhaber. Eine Woche voller Höhepunkte und unterschiedlichsten Eindrücken in einer sehr harmonischen Gruppe und Leitung von Brigitte (Willy Scharnow) & Sylvia (Olimar). Auch kulinarisch hatte die Insel viel zu bieten, angefangen von den exquisiten Meeresfrüchten bis zum Steak vom Azoren Rind. Schön, dass wir das kennenlernen durften.

Ein Hoch auf die Azoren und DANKE an die Willys für dieses intensive Erlebnis.

Birger Bahr
Reisemarkt Henning